Die Tragödie mit dem Flugzeug „MH-17"
Flugzeug „MH-17"
Die Tragödie mit dem Flugzeug „MH-17" ist am Donnerstag, 17. Juli 2014 passiert.
Es sind 298 Menschen gestorben.
Die Annexion der Krim verschlechterte den Ruf Russlands und brachte Russland viele Sanktionen sowie große Kritik auf der internationalen Bühne ein. Ferner hat Russland weitere Gebiete der Ukraine, nämlich Donetsk und Luhansk, okkupi-ert, ohne es offiziell zugeben zu wollen. Die Kreml Regierung behauptete offiziell, dass es eine separatistische Bewegung war, die gerne „Novorossija" (Neurussland) auf dem Gebiet der Ukraine errichten wollte.. Russland hat diese "Bewegung" mit russischen Geheimdienstlern, der eigenen privaten Militärorganisation, der sogenannten „Wagner Group", sowie mit Waffen und sonstiger notwendigen Versorgung aufgebaut. Jedoch heißt es seitens Russlands, die neu entstandenen "Volksrepubliken" in Donetsk und Lugansk haben mit Russland nur ideologisch etwas zu tun.
Am 17. Juni 2014 haben russische Kräfte mit einer Buk-Rakete das Flugzeug „MH-17" abgeschossen.
Der Niederländische Sicherheitsrat, der die internationale Untersuchung des Abschusses von MH17 leitet, hat festgestellt, dass das Flugzeug von einer Buk-Rakete abgeschossen wurde, die von pro-russischen Einheiten abgefeuert wurde. Der Sicherheitsrat stellte auch fest, dass die Rakete wahrscheinlich von einem Raketenwerfer abgefeuert wurde, der aus Russland in die Ukraine gebracht worden war.
Das niederländische Joint Investigation Team (JIT) identifizierte vier Verdächtige, allesamt Vertreter der sogenannten "Volksrepubliken", 3 davon russische Staatsbürger: Igor Girkin, Sergey Dubinsky, Oleg Pulatov und Leonid Kharchenko.
Die Untersuchung konzentrierte sich auf ihre Rolle beim Transport und der Aufstellung der Rakete.
Die niederländische Regierung hat Russland aufgefordert, bei der Untersuchung zu kooperieren und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Russland hat eine Kooperation bei der Untersuchung abgelehnt.
Die russische Regierung bestreitet jede Beteiligung am Abschuss von MH17.
Die Regierung behauptet, dass das Flugzeug von einem ukrainischen Kampfflugzeug abgeschossen wurde. Es gibt jedoch keine Indizien, die diese Behauptung unterstützen.
Wie hat die Ukraine ihre Erzählungen über den Vorfall von MH17 rekonstruiert und präsentiert?
Die Erzählung der ukrainischen Regierung zum Vorfall von MH17 war von Anfang an konsistent.
Die Regierung hat betont, dass das Flugzeug von einer Buk-Rakete abgeschossen wurde, die von russischen Kräften in der Ostukraine abgefeuert wurde. Die ukrainische Regierung hat Russland auch dafür verantwortlich gemacht, den Separatisten das Buk-Raketensystem zur Verfügung gestellt zu haben.
Was geschah beim Abschuss von MH17?
Um 16:20 Uhr Ortszeit (13:20 Uhr GMT) wurde eine Buk-Flugabwehrrakete südöstlich von
MH-17 abgefeuert und explodierte außerhalb des Flugzeugs über dem Cockpit. Die Explosion und die Geschosssplitter zerstörten das Cockpit und töteten die drei Crew Mitglieder sofort.
Es ist möglich, dass der linke Motor und der linke Flügel ebenfalls durch Splitter der Buk-Rakete beschädigt wurden, was die Front des Flugzeugs in Stücke riss und dazu führte, dass sich der mittlere und hintere Teil des Flugzeugs sich voneinander trennten und der Druck in der Kabine verloren ging.
Diese Fragmentierung führte wahrscheinlich dazu, dass die meisten Insassen des Flugzeugs bewusstlos wurden, bevor es abstürzte.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass einige Insassen bei dem Aufprall noch bei Bewusstsein waren. Vielleicht haben inige Personen im Flugzeug schwere Verletzungen erlitten, an denen sie noch vor dem Absturz starben. Nach der Zerstörung fiel das Flugzeug schnell zur Erde und zerbrach weiter, bevor es auf den Boden traf.
Welche Erzählungen verwendete Russland, um den Abschuss von MH17 zu erklären?
Der Absturz vom MH-17 ist ein Paradebeispiel für Verbreitung russischer Propaganda, um die Wahrheit zu verschleiern.
Wir haben einen Uberblick über die Strategie der russischen Propaganda zusammengestellt:
Die Strategie der Alternativen Erklärugen:
Russische Medien und Offizielle prasentierten eine Vielzahl aternativer "Erklärungen", um die Schuld von Russland und seinen Verbündeten abzulenken. Sie behaupteten, dass die MH17 von ukrainischen Streitkräften mit einem Kampfjet oder einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde und dass es sich dabei um einen Fehler oder eine absichtliche Handlung handelte, um Russland zu schädigen. Diese Erzählungen zielten darauf ab, Zweifel zu schüren und den Fokus von der Beteiligung von russisch-unter-stutzten Separatisten abzulenken.
Russland behauptete, dass die Ukraine MH17 absichtlich in einen umkämpften Luftraum geführt habe, aber frei zugängliche Flugdaten widerlegten bedeutende Abweichungen im Flugweg.
Die absurde Vorstellung, dass der Abschuss von MH17 gefälscht oder inszeniert wurde, fand wenig Anklang. Behauptungen des Kremls, dass die CIA den Vorfall mit Leichen inszeniert habe, wurden mit Schauspielern "bekräftigt", die den Geruch von Formaldehyd an der Absturzstelle erwähnten. Für diese Behauptungen gab es keine Beweise.
Desinformationskampagnen:Russland hat umfangreiche Desinformationskampagnen betrieben, um Desinformationen über den Vorfall zu verbreiten. Falsche Berichte, tendenziöse Berichterstattung und manipulierte Inhalte in sozialen Medien wurden genutzt, um die öffentliche Meinung zu beein-
flussen. Dazu gehorte auch der Einsatz von Trollen und Bots aur sozialen Medienplattformen um alternative Erzählungen zu verstärken und die Ergebnisse der offiziellen Untersuchungen in Misskredit zu bringen.
Unabhängige Untersuchungen, wie diejenigen des Joint Investigation Teams und von Bellingcat, haben diese russischen Erzählungen widerlegt. Am 18. Oktober 2022 entschied das Bezirksgerich Den Haag über die Staatsverantwortung der Russischen Föderation gemäß der Europäischen
Menschenrechtskonvention für den Abschuss des Fluges MH-17.
Wichtigsten: Daten im Überblick
Absturz: 17.07.2014
Anzahl: Opfer 298 Personen, 2/3 kamen aus Niederländen
Urteil: 18.10.2022
Gericht: Den Haag
Urteil: die Staatsverantwortung der Russischen Föderation für den Abschuss des Fluges MH-17
Das sind die Gefahren einer Propaganda.
Zunächst berichteten russische Medien, dass die russischen Separatisten eine ukrainische An-26 (Militärmaschine) abgeschossen hätten. Als sich herausstellte, dass es sich um ein Flugzeug von Malaysian Airlines handelte, lieferte Russland verschiedene Erklärungen, darunter die Behauptung, dass ein ukrainisches Flugzeug, ukrainische Buk-Raketen oder eine Bombe an Bord des Flugzeugs die Zerstörung des Flugzeugs verursacht hätten.
Russland behauptete, dass es ein ukrainisches SU-25-Kampfflugzeug MH17 in einem Luftkampf abgeschossen habe. Sie veröffentlichten ein Bild, welches ein anderes Flugzeug (nicht eine SU-25) neben MH17 mit einer Rauchspur von einer Luft-Luft-Rakete zeigt.
Strategie der gefälschten Beweise:
Russland und seine Medienquellen präsentierten gefälschte Beweise, um ihre alternativen Erklärungen zu unterstützen. Beispielsweise wurden manipulierte oder falsch dargestellte Satellitenbilder geteilt, um eine Beteiligung der ukrainischen Armee an dem Vorfall zu suggerier-en. Diese Bilder wurden weit verbreitet, um Verwirrung zu stiften und die Glaubwürdigkeit der Untersuchungen zu untergraben.
Widersprüchliche Radar-Daten und manipulierte Satellitenbilder, zusammen mit falschen Zeugenaussagen, wurden verwendet, um die Erzählung eines ukrainischen Kampfflugzeugs als Verantwortlichen zu unterstützen. Jedoch gab das russische Verteidigungsministerium im Jahr 2016 zu, dass diese Behauptung falsch war und erkannte wahrscheinlich die überwältigenden Beweise für den Einsatz einer Buk-Rakete an.
Verschwörungstheorien: Russland hat verschiedene Verschwörungstheorien rund um den Abschuss von MH17 verbreitet. Eine solche Theorie besagt, dass das Flugzeug von westlichen Regierungen absichtlich ins Visier genommen wurde, um einen Konflikt mit Russland zu provozieren. Eine andere Theorie behauptet, dass die ukrainische Regierung den Angriff inszeniert habe, um internationale Sympathie und Unterstützung zu erlangen.
Diese Verschwörungserzählungen zielten darauf ab die Lage zu vernebeln und Zweifel an den offiziellen Untersuchungen zu säen.